Die Braunkohleförderung war schon zur Kaiserzeit der Motor für die ansässige Industrie und damit ein Wohlstandsgarant in der Lausitz. Der Bergbau bringt jedoch nicht nur Wirtschaftswachstum mit sich, sondern sorgt in seiner Konsequenz auch für signifikante Eingriffe in die Natur sowie historisch gewachsener Ortschaften und beeinträchtigt das Landschaftsbild nachhaltig.
Als im Jahr 1981 die Kohleförderung im Tagebau Cottbus-Nord aufgenommen wurde, war den Planerinnen und Planern bereits bewusst, dass die erheblichen Einschnitte in die Flora und Fauna mit Ende der Förderung ausgeglichen werden müssen.
In der Zeitschrift „Architektur in der DDR“ (Ausgabe 11/1982) findet sich ein erster Entwurf, wie die Bergbaufolgelandschaft im Norden der Stadt Cottbus/Chóśebus um das Jahr 2010 aussehen könnte (siehe Abbildung).
Den zentralen Punkt sollte auch in dieser Vision der sogenannte „Cottbuser See“ darstellen, allerdings waren für diesen Entwurf weitaus kleinere Dimensionen vorgesehen. Vielmehr sollte das Tagebaugebiet eine Mehrfachnutzung aufweisen, die auch Flächen für die Landwirtschaft, Abraumhänge für den Wein- und Obstanbau und Teichlandschaften für die kommerzielle Fischzucht bereithält.
Obwohl die aktuellen Planungen für den Cottbuser Ostsee stark von denen aus DDR-Zeiten abweichen wird deutlich, dass die Vision für Cottbus/Chóśebus als „Stadt am See“ schon seit Jahrzehnten besteht. Umso erfreulicher ist, dass diese Idee über die Zeit hinweg bestehen blieb und in greifbare Nähe gerückt ist.